Magento vs. Shopware – Welche E-Commerce-Plattform ist die bessere Wahl?
Technologische Grundlagen und Systemarchitektur
Bei der Auswahl einer E-Commerce-Plattform ist es entscheidend, sich mit der technologischen Basis und Systemarchitektur vertraut zu machen. Sowohl Magento als auch Shopware setzen auf moderne Technologien, unterscheiden sich jedoch erheblich in Aufbau, Flexibilität und Entwicklungsaufwand.
Magento, das heute als „Adobe Commerce“ vermarktet wird, basiert auf dem PHP-Framework Zend (in älteren Versionen) bzw. Laminas (in neueren). Die Plattform ist bekannt für ihre hohe Skalierbarkeit und Modularität. Magento wurde für internationale Enterprise-Anwendungen konzipiert – dementsprechend komplex ist die Architektur. Durch seine Headless-Fähigkeit und APIs ist Magento flexibel in der Anbindung von Drittsystemen, allerdings oft auch ressourcenintensiv in Entwicklung und Hosting.
Shopware hingegen setzt mit Version 6 konsequent auf eine API-first-Architektur mit Symfony als Framework-Basis. Zusätzlich kommt Vue.js im Frontend zum Einsatz, was moderne und performante Benutzeroberflächen ermöglicht. Die Architektur von Shopware ist deutlich schlanker und auf den europäischen Markt zugeschnitten – ideal für mittlere bis große Unternehmen, die schnell und effizient skalieren möchten. Dank der klaren Trennung zwischen Core und Erweiterungen bleiben Updates besser wartbar.
Zusammenfassend lässt sich sagen:
- Magento punktet durch extreme Anpassbarkeit und Internationalität.
- Shopware überzeugt mit moderner Architektur und schnellerer Time-to-Market.
Für Unternehmen mit internationalen Anforderungen und großen Entwicklungsteams bietet Magento viele Möglichkeiten. KMUs oder wachstumsstarke Marken finden in Shopware jedoch meist die flexiblere und wartungsärmere Lösung.
Funktionsumfang und Erweiterbarkeit im Vergleich
Ein zentrales Entscheidungskriterium ist der native Funktionsumfang beider Systeme sowie die Möglichkeit, individuelle Anforderungen durch Erweiterungen abzubilden.
Magento liefert im Standard bereits eine beeindruckende Funktionsvielfalt. Neben Multishop-Fähigkeiten, komplexem Produktmanagement und konfigurierbaren Produkten bietet es erweiterte Preislogiken, Lagerverwaltung und Customer Segmentation. Besonders die Enterprise Edition (Adobe Commerce) richtet sich an Unternehmen mit komplexen Business-Logiken, die auch B2B-Anforderungen wie Staffelpreise, Angebotsmanagement oder Kundenhierarchien abbilden müssen.
Shopware konzentriert sich auf Usability und Commerce-Funktionalität, die einfach konfigurierbar sind. Features wie Erlebniswelten (CMS-Builder), Rule Builder, Flow Builder und integrierte SEO-Tools machen die Plattform besonders attraktiv für Marketing-Teams. Auch Shopware bietet Multichannel-Fähigkeiten, Produktvarianten, digitale Produkte und Subscription-Modelle – und das ohne tiefes technisches Know-how.
Beide Systeme lassen sich stark erweitern:
- Magento bietet einen riesigen Extension Marketplace mit überwiegend technisch anspruchsvollen Modulen. Viele Lösungen sind auf den US-Markt ausgerichtet.
- Shopware bietet ebenfalls einen umfangreichen Store mit deutschen und europäischen Modulen, die meist einfacher zu integrieren sind.
Gerade bei Integrationen von ERP-, PIM- oder Payment-Systemen haben beide Plattformen Schnittstellenlösungen parat. Für spezielle B2B-Prozesse, wie Freigabe-Workflows oder kundenspezifische Preislisten, bietet Magento allerdings häufig den größeren Funktionsumfang, allerdings auch zu höheren Kosten.
Usability, Backend und Bedienkomfort
Ein oft unterschätzter Punkt ist die tägliche Arbeit mit dem Shopsystem – also die Bedienung durch Shopbetreiber, Marketing-Teams und Support-Mitarbeitende. Hier trennen sich die Wege von Magento und Shopware deutlich.
Magento gilt als sehr mächtig, aber auch komplex in der Bedienung. Das Backend ist funktional, aber nicht besonders intuitiv – vor allem für Einsteiger. Viele Funktionen sind tief verschachtelt, weshalb die Einarbeitung Zeit und Schulung erfordert. Wer sich in der Magento-Welt auskennt, wird die Möglichkeiten schätzen – Neueinsteiger könnten jedoch schnell überfordert sein.
Shopware hingegen punktet mit einem sehr modernen und aufgeräumten Backend. Die Benutzeroberfläche ist intuitiv gestaltet, viele Funktionen sind selbsterklärend. Durch den Drag-&-Drop-basierten CMS-Editor lassen sich Inhalte auch ohne Entwicklerwissen visuell ansprechend gestalten. Besonders im Marketing-Bereich ist das ein großer Vorteil, da Inhalte schnell, flexibel und unabhängig angepasst werden können.
Auch im Bereich Produktanlage, Medienverwaltung oder Bestellabwicklung ist Shopware in vielen Fällen schneller und effizienter zu bedienen. Der Fokus auf Nutzerfreundlichkeit ist bei Shopware klar zu spüren – was gerade in agilen Teams mit wenig technischer Expertise ein großer Pluspunkt ist.
Fazit:
- Magento bietet mehr Tiefe, ist aber deutlich techniklastiger.
- Shopware überzeugt mit einem modernen, benutzerfreundlichen Interface und reduziertem Schulungsaufwand.
Kosten, Hosting und Betrieb: Total Cost of Ownership
Nicht zuletzt spielen die Kosten – sowohl in der Anschaffung als auch im Betrieb – eine entscheidende Rolle bei der Systemwahl. Hier unterscheiden sich Magento und Shopware erheblich.
Magento ist grundsätzlich in zwei Varianten erhältlich: Als Open Source Version (kostenlos) und als Adobe Commerce Cloud (lizenzpflichtig). Während die Community Edition für kleinere Projekte geeignet ist, setzen professionelle Händler meist auf die kostenpflichtige Version – mit Lizenzkosten ab mehreren zehntausend Euro jährlich. Hinzu kommen erhebliche Kosten für Entwicklung, Wartung und Hosting, da Magento anspruchsvoll in Betrieb und Skalierung ist. Für größere Enterprise-Projekte kann das sinnvoll sein – für den Mittelstand oft überdimensioniert.
Shopware bietet ein flexibleres Preismodell. Neben einer kostenlosen Community Edition gibt es kommerzielle Editionen (Rise, Evolve, Beyond), die auf den Funktionsbedarf und das Wachstum des Unternehmens abgestimmt sind. Die Lizenzmodelle sind modular und skalieren mit dem Projekt mit. Auch der Hosting-Aufwand ist bei Shopware deutlich geringer. Viele Anbieter bieten speziell auf Shopware optimiertes Cloud-Hosting zu attraktiven Preisen an, während Magento meist dedizierte Serverstrukturen benötigt.
Wichtig ist: Nicht nur die Lizenzkosten zählen – auch Entwicklung, Updatefähigkeit, Wartungsaufwand, Schulung und Hosting fließen in die sogenannte Total Cost of Ownership (TCO) ein.
Zusammengefasst:
- Magento ist kostenintensiv, aber extrem skalierbar für Enterprise-Szenarien.
- Shopware ist preislich fair, wartungsärmer und besonders attraktiv für Mittelstand und wachstumsorientierte Marken.
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Fazit: Wann eignet sich welches System?
Ob Magento oder Shopware besser geeignet ist, hängt stark vom Geschäftsmodell, der Unternehmensgröße und den technischen Ressourcen ab.
Magento eignet sich besonders für:
- Große Enterprise-Projekte mit komplexen Anforderungen
- Internationale Marken mit mehreren Shop-Ländern und Währungen
- Unternehmen mit dedizierten Entwicklerteams und hoher Individualisierungsanforderung
Shopware ist ideal für:
- Mittelständische Unternehmen mit wachsendem Onlinegeschäft
- E-Commerce-Projekte im deutschsprachigen Raum mit starkem Marketing-Fokus
- Teams, die ohne große Entwicklungsressourcen effizient arbeiten möchten
Für Digitalagenturen wie Webect ist es wichtig, Kunden individuell zu beraten. Beide Systeme haben ihre Stärken – entscheidend ist, welche Anforderungen ein Kunde mitbringt. In vielen Fällen bietet Shopware den besseren Einstieg, die höhere Usability und das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis. Magento kann hingegen dann sinnvoll sein, wenn sehr spezifische Prozesse und eine internationale Skalierung gefragt sind.